Stiftungsrat Gunnar Stålsett erhält Verdienstorden von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
Stiftungsrat Gunnar Stålsett erhält Verdienstorden von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
Lindau/Oslo
Gunnar Stålsett, ehemaliger evangelisch-lutherischer Bischof von Oslo, hat am Freitag den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verliehen bekommen. Stålsett ist Honorary President von Religions for Peace und Stiftungsrat der Lindauer Stiftung Friedensdialog der Weltreligionen und Zivilgesellschaft. Die Verleihungszeremonie fand am Freitag in Oslo im Zuge eines Staatsbesuchs des Bundespräsidenten in Norwegen statt.
Bundespräsident Steinmeier erinnerte in seiner Ansprache an seine erste Begegnung mit Gunnar Stålsett im Jahr 2019, als in Lindau die 10.Weltversammlung von Religions for Peace abgehalten wurde. Dort, sagte Steinmeier, „habe ich persönlich erlebt, mit welcher Leidenschaft Sie für die Idee der Friedensverantwortung der Weltreligionen eintreten. Für die Überzeugung, dass Religionen kein Anlass mehr sein dürfen für Unfrieden und Krieg, sondern dass sie im Gegenteil Werkzeuge des Friedens sein können – und müssen.“ Stålsett habe sich mit aller Konsequenz für seinen Glauben engagiert, dass er sogar dafür bereit gewesen wäre, ins Gefängnis zu gehen. „Sie haben in Ihrem langjährigen Wirken nicht nur viel erreicht, sondern auch unzähligen Menschen Orientierung geboten und Beispiel gegeben“, würdigte Steinmeier.
„Als Christ sehe ich die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung als Katechismus für unsere Zeit, als ein Handbuch für Religionen und Gesellschaften, für alle Menschen guten Willens. Ebenso spirituell wie politisch. Es hilft uns, Barmherzigkeit täglich zu praktizieren.”
Gunnar Stålsett (Credit: Bundesregierung / Guido Bergmann)
Gunnar Stålsett bedankte sich für die Auszeichnung und betonte, dass er stolz darauf sei, sie aus Steinmeiers Hand zu erhalten. Auch er erinnerte an die 10-Weltversammlung – und zwar an die Eröffnungsrede Steinmeiers: „Ihr Apell hat dazu beigetragen, die Zusammenarbeit zwischen religionsverschiedenen Menschen zu stärken und Lindau als ein Zentrum für Friedensdialog der Weltreligionen, Zivilgesellschaft und Diplomatie zu etablieren.“
Die großen Menschheitsfragen seien laut Stålsett heute nicht philosophisch, sondern praktisch: Klima und Pandemie, Gleichheit und Kinderrechte, Asyl und Integration, Atomwaffen-Verbot und Abrüstung. „Es geht um Mut für konkretes Handeln“, sagte der ehemalige Bischof des Bistums von Oslo. „Als Christ sehe ich die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung als Katechismus für unsere Zeit, als ein Handbuch für Religionen und Gesellschaften, für alle Menschen guten Willens. Ebenso spirituell wie politisch. Es hilft uns, Barmherzigkeit täglich zu praktizieren.“
Oberbürgermeister Gerhard Ecker, Vinu Aram, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Gunnar Stålsett und Ring for Peace Stiftungsvorsitzender Wolfgang Schürer for dem Ring for Peace bei der Weltversammlung 2019.
Gratulation
Wolfgang Schürer, Vorstand der Stiftung Friedensdialog der Weltreligionen und Zivilgesellschaft, gratulierte am Freitag Gunnar Stålsett und dankte ihm für sein weltweites Engagement im Bereich der Menschenrechte und des Klimaschutzes. Diese lasse die nächste Generation Hoffnung schöpfen. „Mit dieser Auszeichnung würdigt der Bundespräsident auch die Lindauer Initiativen, die von Bischof Stålsetts Bestreben inspiriert sind“, sagte Schürer.
Neben Gunnar Stålsett wurde auch die norwegische Sängerin Wencke Myrhe mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Steinmeier sagte ihnen beiden: „Sie machen unsere Gesellschaften und unsere Welt lebenswerter. Und Sie haben die deutsch-norwegische Freundschaft mit Leben und mit Träumen gefüllt und bereichert.“
Bei der Auszeichnung in Oslo.
Hintergrundinformation:
Gunnar Johan Stålsett wurde am 10. Februar 1935 in Kjelvik, Norwegen geboren. Von Oktober 1972 bis Oktober 1973 arbeitete er als Staatssekretär im norwegischen Ministerium für Kirche, Bildung und Kultur. Von 1998 bis 2005 war er Bischof des Bistums Oslo. Er gehörte außerdem dem Nobelkomitee zur Vergabe des Friedensnobelpreises an (von 1985 bis 1990 und von 1994 bis 2002 und erneut seit 2012). Stålsett ist einer von 32 Ehrenpräsidentinnen und Ehrenpräsidenten bei Religions for Peace und Stiftungsrat der Stiftung Friedensdialog der Weltreligionen und Zivilgesellschaft in Lindau.
Der erste Lindau Peace Talk „Pesce for Ukraine“ dreht sich um Friedensdiplomatie in der Ukraine und wird moderiert von Evelyn Finger (Die Zeit). Er hat stattgefunden am 7. Juli 2022.
Autor Moritz Findeisen von katholisch.de erörtert aus aktuellem Anlass des Krieges in der Ukraine, inwiefern Religionen eher Frieden stiften oder Konflikte schüren.
Wir freuen uns, mitteilen zu können, dass ein deutscher Verlag in einem seiner Schulbücher zwei Texte verwendet hat, die 2019 für eine von Ring for Peace in Auftrag gegebene Zeitungsbeilage zur 10. Weltversammlung geschrieben wurden. Der erste Text stammt von der Journalistin Mareike Enghusen mit dem Titel „Tief verankerte gemeinsame Werte“ und der zweite von Rabbi David Rosen mit dem Titel „Extremismus bekämpfen und Frieden fördern“.
Gunnar Stålsett, ehemaliger evangelisch-lutherischer Bischof von Oslo, hat am Freitag den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verliehen bekommen. Stålsett ist Honorary President von Religions for Peace und Stiftungsrat der Lindauer Stiftung Friedensdialog der Weltreligionen und Zivilgesellschaft. Wir gratulieren.
Die Konferenzen der Stiftung Friedensdialog etablieren sich in Lindau. Eine Selbstverständlichkeit ist das allerdings nicht, wie sich der ehemalige Oberbürgermeister Gerhard Ecker in unserem Interview erinnert. Überzeugungsarbeit war am Anfang nötig. Die hat sich aber gelohnt, wie sich aus heutiger Sicht beurteilen lässt.
Muslime, Buddhisten und Juden Hand in Hand auf einer Bühne, Christen, Sikhs und Taoisten beim gemeinsamen Gebet vor einem Ring aus Holz als Symbol des Friedens und Indigene, Baha’i und Hindus speisen zusammen neben einer großen Tafel mit Essen, das allen religiösen Bedürfnissen gerecht wird. Diese Bilder gehen 2019 um die Welt: Die Religionen treffen sich in Lindau, um über Frieden zu sprechen. Am Ende der Konferenz stellten Journalistinnen und Journalisten gerne die Frage: „Und was jetzt?“ Antworten gibt es in der 187 Seiten starken Dokumentation „10+1“.
Der Lindauer Verein „Friedensräume“ hat am Donnerstag zu einem gemeinsamen Gebet der Religionen am Ring for Peace im Lindauer Luitpoldpark eingeladen. Wir waren bei der Zeremonie dabei, die uns Vorfreude auf unsere Zeremonie am 5. Oktober macht.
Die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende war als Rednerin zu Gast bei der Jubiläumsfeier zu 20 Jahre Friedensräume. In ihrem Vortrag kritisierte sie die Waffengeschäfte von Nationen wie Deutschland und rief Religionen dazu auf, mehr wachzurütteln.
Am 8. März ist der Internationale Frauentag. Dazu veröffentlichen wir das Interview mit Rachel Rosenbluth, eine der ersten jüdischen Frauen, die als Rabbinerin ordiniert wurden. Rosenbluth war Rednerin bei der 1. Assembly on Women, Faith & Diplomacy im November 2020. Lesen Sie hier, was Sie sich im Namen aller Frauen des Glaubens von Männern wünscht.
Die AfD veranstaltet ein Treffen in der Inselhalle, in der auch das Welttreffen der Religionen stattfand. Ring for Peace bedankt sich dafür, dass mehrere Hundert Menschen mit ihrer Anwesenheit ein Zeichen für Frieden, Freiheit und Menschenrechte setzten.
Heute am 25. November wird weltweit der Diskriminierung und Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen gedacht. Die Lindauer Stiftung Friedensdialog der Weltreligionen und Zivilgesellschaft, Ring for Peace, lanciert dauerhaft ganz konkrete Projekte, um hier Abhilfe zu schaffen. Erfahren Sie mehr darüber, wie sich unsere Stiftung einsetzt.
UNHCR, das UN-Flüchtlingskommissariat, und Religions for Peace erklärten am 14. September 2020 ihre Bereitschaft zur Bildung eines multireligiösen Rates von Führungspersönlichkeiten. Dieser soll sich für die Bekämpfung der Ursachen von Konflikten und Vertreibung sowie für Friedensaufbau, Integration und Versöhnung einsetzen.