Buchdokumentation: Sinn und Zweck von interreligiösen Konferenzen
Sinn und Zweck von interreligiösen Konferenzen – Dokumentationsband „10+1“ veranschaulicht Hintergründe und Ergebnisse von zwei Weltversammlungen in Lindau
Lindau
Muslime, Buddhisten und Juden Hand in Hand auf einer Bühne, Christen, Sikhs und Taoisten beim gemeinsamen Gebet vor einem Ring aus Holz als Symbol des Friedens und Indigene, Baha’i und Hindus speisen zusammen neben einer großen Tafel mit Essen, das allen religiösen Bedürfnissen gerecht wird. Diese Bilder gehen 2019 um die Welt: Die Religionen treffen sich in Lindau, um über Frieden zu sprechen.
Am Ende der Konferenz stellten Journalistinnen und Journalisten gerne die Frage: „Und was jetzt?“
Die Antwort darauf ist komplex und vielschichtig. Es gibt offensichtliche Resultate wie die Deklaration mit drei grundsätzlichen Zielen und neun Call-To-Action Punkten, auf die sich der Weltrat der Religionsführer einigte. Aber es gibt auch etliche Ergebnisse, die schwieriger zu greifen sind, die aber trotzdem kontinuierlich ihre Wirkung entfalten: Religionsvertreterinnen und -vertreter vernetzen sich nun enger, sie teilen Wissen und Erfahrung miteinander und treten auf globaler Ebene als kooperative Kraft stärker in Erscheinung.
„Einmal mehr habe ich erlebt, dass eine Versammlung der Religionen für den Frieden in der Tat ein Gipfel der Weltreligionen ist. Die Veranstaltung gibt einen spirituellen Impuls für die Gegenwart und moralische Perspektiven für die Zukunft. Sie inspiriert zu persönlichen Begegnungen und schmiedet neue Allianzen über Glauben und Kultur, Geschlecht und Generation hinweg.”
Bishop Gunnar Stålset, Co-Präsident Religions for Peace
Alles, was Sie wissen müssen
Wer eine Antwort darauf haben möchte, was die Konferenzen für Resultate erzeugen, der muss genau verstehen, was bei den Konferenzen tatsächlich geschieht; der muss hinhören, was gesagt wird, wie es gesagt wird und von wem es gesagt wird; und der muss ein Verständnis dafür bekommen, dass ein persönlicher Gedankenaustausch einen nachhaltigeren Effekt haben kann als ein unterzeichneter Vertrag.
All das, was bei den beiden Konferenzen 2019 und 2020 stattgefunden hat, ist auf den 187 Seiten des Dokumentationsbandes mit dem Titel „10+1“ festgehalten, der nun von der Stiftung Friedensdialog der Weltreligionen und Zivilgesellschaft aus Lindau und von Religions for Peace aus New York herausgegeben wurde.
Darin enthalten sind sowohl die Reden von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Sheikh Abdallah bin Bayyah als auch die Grußbotschaft von Papst Franziskus aus dem Jahr 2019, die Videobotschaften von Bundeskanzlerin Angela Merkel, UN-Generalsekretär Anónio Guterres und Staatsministerin Michelle Müntefering aus dem Jahr 2020 sowie zahlreiche Essays – wie zum Beispiel von Religions for Peace Generalsekretärin Azza Karam und Bischof Gunnar Stålsett.
„Dass Frauen in der Darstellung der Religionen kaum sichtbar sind, ist ein Ärgernis. Die Versammlung in Lindau hat ihre Kreativität sichtbar gemacht. Neue Kontakte wurden geknüpft. Ich bin überzeugt, dass daraus neue Impulse entstehen werden, die das Engagement von Frauen in den Religionen und für den Frieden freilegen.”
Margot Käßmann, Co-Präsidentin Religions for Peace
Die Leserinnen und Leser können außerdem Informationen zu sämtlichen Vorträgen, Diskussionsrunden und Workshops nachlesen. Ganz besonders spannend sind die Berichte mit den Ergebnissen der Workshops, die ohne Öffentlichkeit stattgefunden haben: 2019 die „Comissions“ und 2020 die „Interactive Breakout Sessions“.
„10+1“ ist auf Englisch, hat die ISBN 978-3-00-069523-0 und die LCCN 2021912767.
Das Hardcover-Buch ist bei der Stiftung Friedensdialog der Weltreligionen und der Zivilgesellschaft zum Preis von 12 Euro erhältlich – zuzüglich Versand (in Deutschland 3 Euro). Sie können das Buch bestellen, indem Sie sich per E-Mail wenden an: info@ringforpeace.org
Der erste Lindau Peace Talk „Pesce for Ukraine“ dreht sich um Friedensdiplomatie in der Ukraine und wird moderiert von Evelyn Finger (Die Zeit). Er hat stattgefunden am 7. Juli 2022.
Autor Moritz Findeisen von katholisch.de erörtert aus aktuellem Anlass des Krieges in der Ukraine, inwiefern Religionen eher Frieden stiften oder Konflikte schüren.
Wir freuen uns, mitteilen zu können, dass ein deutscher Verlag in einem seiner Schulbücher zwei Texte verwendet hat, die 2019 für eine von Ring for Peace in Auftrag gegebene Zeitungsbeilage zur 10. Weltversammlung geschrieben wurden. Der erste Text stammt von der Journalistin Mareike Enghusen mit dem Titel „Tief verankerte gemeinsame Werte“ und der zweite von Rabbi David Rosen mit dem Titel „Extremismus bekämpfen und Frieden fördern“.
Gunnar Stålsett, ehemaliger evangelisch-lutherischer Bischof von Oslo, hat am Freitag den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verliehen bekommen. Stålsett ist Honorary President von Religions for Peace und Stiftungsrat der Lindauer Stiftung Friedensdialog der Weltreligionen und Zivilgesellschaft. Wir gratulieren.
Die Konferenzen der Stiftung Friedensdialog etablieren sich in Lindau. Eine Selbstverständlichkeit ist das allerdings nicht, wie sich der ehemalige Oberbürgermeister Gerhard Ecker in unserem Interview erinnert. Überzeugungsarbeit war am Anfang nötig. Die hat sich aber gelohnt, wie sich aus heutiger Sicht beurteilen lässt.
Muslime, Buddhisten und Juden Hand in Hand auf einer Bühne, Christen, Sikhs und Taoisten beim gemeinsamen Gebet vor einem Ring aus Holz als Symbol des Friedens und Indigene, Baha’i und Hindus speisen zusammen neben einer großen Tafel mit Essen, das allen religiösen Bedürfnissen gerecht wird. Diese Bilder gehen 2019 um die Welt: Die Religionen treffen sich in Lindau, um über Frieden zu sprechen. Am Ende der Konferenz stellten Journalistinnen und Journalisten gerne die Frage: „Und was jetzt?“ Antworten gibt es in der 187 Seiten starken Dokumentation „10+1“.
Der Lindauer Verein „Friedensräume“ hat am Donnerstag zu einem gemeinsamen Gebet der Religionen am Ring for Peace im Lindauer Luitpoldpark eingeladen. Wir waren bei der Zeremonie dabei, die uns Vorfreude auf unsere Zeremonie am 5. Oktober macht.
Die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende war als Rednerin zu Gast bei der Jubiläumsfeier zu 20 Jahre Friedensräume. In ihrem Vortrag kritisierte sie die Waffengeschäfte von Nationen wie Deutschland und rief Religionen dazu auf, mehr wachzurütteln.
Am 8. März ist der Internationale Frauentag. Dazu veröffentlichen wir das Interview mit Rachel Rosenbluth, eine der ersten jüdischen Frauen, die als Rabbinerin ordiniert wurden. Rosenbluth war Rednerin bei der 1. Assembly on Women, Faith & Diplomacy im November 2020. Lesen Sie hier, was Sie sich im Namen aller Frauen des Glaubens von Männern wünscht.
Die AfD veranstaltet ein Treffen in der Inselhalle, in der auch das Welttreffen der Religionen stattfand. Ring for Peace bedankt sich dafür, dass mehrere Hundert Menschen mit ihrer Anwesenheit ein Zeichen für Frieden, Freiheit und Menschenrechte setzten.
Heute am 25. November wird weltweit der Diskriminierung und Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen gedacht. Die Lindauer Stiftung Friedensdialog der Weltreligionen und Zivilgesellschaft, Ring for Peace, lanciert dauerhaft ganz konkrete Projekte, um hier Abhilfe zu schaffen. Erfahren Sie mehr darüber, wie sich unsere Stiftung einsetzt.
UNHCR, das UN-Flüchtlingskommissariat, und Religions for Peace erklärten am 14. September 2020 ihre Bereitschaft zur Bildung eines multireligiösen Rates von Führungspersönlichkeiten. Dieser soll sich für die Bekämpfung der Ursachen von Konflikten und Vertreibung sowie für Friedensaufbau, Integration und Versöhnung einsetzen.