
Conference of the World Council of Religious Leaders on Faith and Diplomacy: Generations in Dialogue
4.-7. Oktober 2021Austausch und Zusammenarbeit zwischen jungen und alten Generationen in Religionsgemeinschaften und internationalen Beziehungen war das Thema der Konferenz, die von 4. bis 7. Oktober in Lindau am Bodensee stattgefunden hat: Die „Conference of the World Council of Religious Leaders on Faith and Diplomacy: Generations in Dialogue“.
Die Versammlung wurde hybrid organisiert: Etwa 130 Personen waren in Lindau anwesend und etwa 1700 Teilnehmende aus der ganzen Welt haben die Konferenz virtuell verfolgt.

Vier Tage lang gab es Diskussionsrunden und interaktive Workshops zu den drei Hauptthemen Frieden und Sicherheit, Umweltschutz und Humanitäre Arbeit – und zwar immer im Hinblick darauf, inwieweit junge Menschen als Multiplikatoren in globale Friedensprozesse eingebunden werden können und müssen. Angesichts weltumspannend aktiver Jugendbewegungen stellen sich die Fragen: Wie werden aus Aktivistinnen und Aktivisten die nächsten Führungspersönlichkeiten und wo sind sie es heute schon?
Weltrat der Religionsführenden
Auftakt der Konferenz war das formale Treffen des „Weltrats der Religionsführenden“, der 2019 während der 10. Weltversammlung in Lindau neugewählt wurde. Der Rat besteht aus 61 Hauptmitgliedern und stellt das wichtigste Entscheidungsorgan von Religions for Peace dar.
Die dazugehörigen Religionsführerinnen und -führer repräsentieren Millionen von Gläubigen auf der ganzen Welt und ihre Stimmen haben Einfluss und Gewicht in ihren Glaubensgemeinschaften und darüber hinaus.
Anlässlich der Konferenz veröffentlichte der World Council am 7. Oktober ein neues Statement.
Darin spricht sich der Weltrat für die weltweite Achtung der Menschenrechte und weltweite Gerechtigkeit bei der Verteilung von Impfstoffen aus. Niemand, so heißt es darin, darf aufgrund von Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, Nationalität oder Religion diskriminiert werden. Auch den Schutz des Klimas sprechen sie an. Im Namen der Religionen, heißt es, soll der Umwelt kein Schaden zugefügt oder die Auswirklungen menschlichen Handelns auf die Umwelt ignoriert werden. Der Weltrat lädt alle politisch Verantwortlichen und Diplomaten ein, mit ihnen zusammen an den anstehenden Transformationsaufgaben zu arbeiten und verschiedene Generationen daran zu beteiligen.

Zum Weltrat gehören etwa die beiden Deutschen Margot Käßmann und Thomas Schirrmacher (Christentum), die in Südafrika lebende Enkelin Mahatma Gandhis Ela Gandhi (Hinduismus) und Vinu Aram aus Indien (Hinduismus), Kosho Niwano aus Japan (Buddhismus), die Rabbiner David Rosen aus Israel (Judentum) und Joseph Potasnik aus New York, Kardinal Charles Bo (Christentum) aus Myanmar sowie die beiden Muslime Shaykh Abdallah Bin Bayyah aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und Sultan Muhammad Sa’ad Abubakar III aus Nigeria – die 2020 von „The Muslim 500“ als zwei der 20 einflussreichsten Muslime der Welt eingestuft wurden.

„Diese Konferenz bestätigt Auftrag und Mandat von Religions for Peace, eine Diplomatie zu fördern, die die Chancen der multireligiösen Diplomatie kennt und nutzt. Das ist der Wendepunkt für den Aufbau friedlicher, gerechter und inklusiver Gesellschaften. ”
Azza Karam, Generalsekretärin Religions for Peace
Veranstalter
Veranstalter war – wie schon bei der 10. Weltversammlung 2019 und der vorwiegend virtuell abgehaltenen 1. Assembly on Women, Faith & Diplomacy 2020 – die Lindauer Stiftung Friedensdialog der Weltreligionen und Zivilgesellschaft (kurz: Ring for Peace). Das Programm arbeitete die bei den Vereinten Nationen als beratende NGO akkreditierte Organisation Religions for Peace aus.
Finanziert wurde die Versammlung vom Referat Religion und Außenpolitik des Auswärtigen Amts Deutschland. Ein Großteil der Veranstaltung wurde für Interessierte aus der ganzen Welt live übertragen. Alle Programmpunkte finden Sie zur nochmaligen Ansicht als Videos hier.

Das Programm
Das vollständige Programm und die teilnehmenden Personen wurde bei einer internationalen Pressekonferenz am 15. September 2021 vorgestellt. Sie finden hier die > Programmbroschüre.

„Die Konferenz hat den Dialog zwischen den Generationen gefördert, indem sie die Beteiligung von jungen Menschen auf verschiedenen Ebenen ermöglichte. So eröffnete sie Möglichkeiten für Partnerschaften, Freundschaften und Networking – und bot einen Lernraum für den Wandel. Wir haben unsere interreligiöse Arbeit miteinander teilen können, um multireligiöse Solidarität aufzubauen. Als Gläubige sind wir in Liebe und Einheit zusammenzukommen, um Frieden zu schaffen und Lösungen für die globalen humanitären Fragen zu finden.”
Merylene Chitharai, International Youth Committee, South Africa
Ring for Peace Zeremonie
Auch in diesem Jahr gab es wieder eine spirituelle Zeremonie am Symbol von Ring for Peace: dem hölzernen Möbiusring im Lindauer Luitpoldpark. Dieser Ring for Peace ist das Markenzeichen der Stiftung und findet sich im Logo wieder. Zu dieser „Ring for Peace Ceremony“, die am Abend des 5. Oktober stattfand, wurden neben den Teilnehmenden auch Bürgerinnen und Bürger aus Lindau eingeladen.
